Wie bist Du dazu gekommen, eine Ausbildung zur Mediengestalterin zu machen?
Die Möglichkeit der Ausbildung ergab sich beinahe zufällig und das zum richtigen Moment in meiner schulischen Laufbahn. Doch ich hatte schon immer einen Bezug zu Kunst und Design. Mein Vater ist Künstler und Grafiker und auch meine große Schwester ist Grafikerin. Wenn sie früher von zuhause ausgearbeitet hat, habe ich ihr teilweise stundenlang zugesehen. Ich selbst habe aber auch schon von klein auf den Pinsel geschwungen und beendete den Kunstzweig der Realschule mit der entsprechenden Abschlussprüfung in Kunstgeschichte. Letztes Jahr konnte ich dann meine Ausbildung zur Mediengestalterin erfolgreich abschließen.
Welche Aufgaben übernimmst Du bei Komar?
Zum Glück werde ich vielseitig eingesetzt. Größtenteils designe ich Motive für neue Fototapeten. Außerdem kümmere ich mich um den Austausch zwischen unseren Lizenzpartnern wie zum Beispiel Disney. Da ist es wichtig, bestimmte Vorgaben einzuhalten und unsere Entwürfe zur Freigabe einzureichen. Auch die Gestaltung unserer Produktkataloge ist eine Aufgabe, die ich immer wieder übernehme. Da gestalte ich das Layout und illustriere die Bilder auf den einzelnen Seiten.
Woher nimmst Du Deine Inspiration?
Meistens habe ich bereits eine genaue Vorstellung im Kopf. Doch natürlich funktioniert das nicht immer. In diesem Fall suche ich im Netz nach Inspiration. Pinterest und Co. können da sehr nützlich sein und genau im richtigen Moment die passenden Impulse setzen.
Was magst Du an Deinem Job am liebsten und was am wenigsten?
An der Gestaltung von Katalogen mag ich, dass ich mich an eine vorhandene Struktur halten kann und Bilder, Text und Gestaltungselemente so sortiere, sodass es anschließend aufgeräumt und visuell ansprechend wirkt. Das ist eine Arbeit die hin und wieder einfach gut tut, da man eben etwas mehr Struktur hat. Beim Tapetendesign ist meistens mehr Kreativität gefragt und das ist natürlich etwas, was ich an diesem Job mit am meisten mag. Das Zusammenspiel aus Farben, Formen, Strukturen und Linien und deren Wirkung gefallen mir sehr – etwas zu erstellen, das schön aussieht und Emotionen auslöst. Ab und an gibt es Tage, an denen die Ideen nicht so fließen wie es sein sollte. Die Herausforderung dann dennoch und unter Zeitdruck kreativ zu sein, das ist definitiv auch eine Schattenseite dieses Berufs.
Welche Motive gestaltest Du am liebsten?
Das ist tatsächlich sehr verschieden und abhängig von meiner Stimmung. Manchmal könnte ich mich stundenlang in der Gestaltung von Dschungelmotiven verlieren, dann kann ich mich wieder total für Kinderdesigns motivieren. Ich habe also keine bestimmte Präferenz.
Welches Projekt hat Dir bisher am meisten Freude bereitet?
Die Gestaltung unserer Komar-Magazine war für mich etwas Besonderes, denn es war mein erstes eigenes Layout Projekt während meiner Ausbildung. Derzeit arbeiten wir an einer neuen Kollektion für Kinder, die mir ebenfalls sehr am Herzen liegt. Hier darf ich ebenfalls layouten und sogar viel zeichnen. Mehr darf ich leider noch nicht dazu verraten.
Allgemein über die Entstehung einer Fototapete bei Komar:
Wie sieht der Prozess für die Entstehung neuer Designs aus? Kannst Du es in kurzen Schritten erklären?
Zunächst wird uns die Vision der neuen Kollektion vorgestellt. Da wird dann gerne mit Moodboards gearbeitet. Meistens geht es danach in die Brainstorming Phase. Dann werden Farben zusammengesucht und Ideen zusammengetragen. Ja und dann leg ich einfach los. Wenn ein Design gefällt, dann wird es in der Gruppe besprochen und wenn es allen zusagt, wird ein Probedruck gemacht. Feinheiten werden noch ausgebessert, bevor es dann final zur Freigabe geht. Dann können die Druckdaten erstellt und binnen kurzer Zeit kann das Trägermaterial der Tapete bedruckt werden. Insgesamt tragen meist die Geschäftsleitung, das Marketing und die Grafikabteilung zu dem Ablauf bei.
Welche Rolle spielt Wandgestaltung in Deinem Zuhause?
Die Gestaltung der Wände ist sogar sehr wichtig für mich. Ich hätte gerne eine Fototapete an der Wand, aber die Entscheidung fällt mir nicht leicht. Ich mag es abwechslungsreich bei mir zuhause. Ich habe viel an meinen Wänden hängen, denn mein Kopf sprudelt nur so vor Ideen und diese muss ich dann direkt einmal an den Wänden festhalten.
Was ist Dein persönlicher Tipp für eine gemütliche aber stylische Inneneinrichtung?
Grundsätzlich sollte man sich wohlfühlen. Und auch wenn der Trend nun wieder hin zu dunkleren Möbeln geht, sollte man darauf achten, dass es dadurch nicht zu dunkel wird. Lichteinfall, Pflanzen und ein Wechsel zwischen alten und neuen Möbel – das ist für meinen Geschmack das beste Rezept für ein wohnliches Zuhause.